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corona-tagebuch

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corona-tagebuch [2020/07/30 05:05]
hotcha
corona-tagebuch [2022/01/10 21:24] (aktuell)
hotcha [10. Januar 2022]
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 ^[[dieses_system_hat_mich_verloren|Mission Statement!]]^[[Corona_Dokumente|Corona-Dokumente bis 2. Mai]]^ ^[[dieses_system_hat_mich_verloren|Mission Statement!]]^[[Corona_Dokumente|Corona-Dokumente bis 2. Mai]]^
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 [[https://​www.msf.ch/​de/​uns-unterstuetzen/​spenden|würden all meine Facebook-Freunde einen monatlichen Betrag von 10 Franken bei Médecins Sans Frontières zeichnen, wären jetzt schon 1.5 Millionen zusammen!]] [[https://​www.msf.ch/​de/​uns-unterstuetzen/​spenden|würden all meine Facebook-Freunde einen monatlichen Betrag von 10 Franken bei Médecins Sans Frontières zeichnen, wären jetzt schon 1.5 Millionen zusammen!]]
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 ======Corona-Tagebuch====== ======Corona-Tagebuch======
  
-**jüngster Eintrag zuoberst. Den identischen Inhalt, chronologisch geordnet, ab 2. Mai [[der_reihe_nach|findest du hier]]**+''​**jüngster Eintrag zuoberst. ​[[der_reihe_nach|Den identischen Inhalt, chronologisch geordnet, ab 2. Mai findest du hier]]**''​ 
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 +''​Auszug der Facebook-Postings bis zum 2. Mai: [[corona_dokumente|hier]]''​ 
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 +=====10. Januar 2022===== 
 + 
 +Es wird nun unterdessen zugegeben, dass die Politik auf eine Durchseuchungsstrategie setzt. "​Heftig,​ hart, aber kurz" soll es werden mit den Ansteckungen,​ wir reden ja von Tausenden, die dann gleichzeitig,​ in derselben Periode von drei bis vier Wochen, angesteckt sein werden. Bei 30'000 pro Tag, Tendenz steigend, man spricht von bis zu 100'​000 täglich. Momentan werden ca. 1% der Angesteckten in Spitalpflege gegeben, also jetzt noch fast 300 pro Tag. Die Ungeimpften werden dann die Intensivstationen und die Normalstationen verstopfen. Die Angestellten werden, falls ohne Symptome, auch mit Ansteckung zur Arbeit gehen, die Quarantäne ist dann so kurz, dass sie sich in etwa mit der Inkubationszeit deckt. Die Tests haben sich als unzuverlässig erwiesen, siehe die Geschichte an Weihnachten mit dieser mehrfach getesteten Politikerin,​ die dann eben doch sich im Nachhinein als angesteckt heraus stellte. Die Kapazitäten für Labortests sind jetzt schon am Anschlag, nett gesagt. Effektiv reichen sie nicht mehr aus. 
 + 
 +"​Heftig,​ hart, aber kurz": Als sei es ein Unwetter, nachher ist man wieder trocken, nachher räumt man die Trümmer weg. Dass es um Menschen geht, wird natürlich verschwiegen. In einem kleinen Zeitfenster geht alles drunter und drüber, so der Plan. Man wird auf die Wirtschaft aufpassen, versichert man uns, denn die Gesundheit hat man schon lange zurück gestellt. 
 + 
 +Man hat schon vergessen, dass wir mit der Impfung vor einem Jahr den Ausweg in der Hand hatten. Und es wurde ohne Not kaputt gemacht. 
 + 
 +=====6. Januar 2022===== 
 + 
 +Der Angriff von Omikron auf wirklich überlebenswichtige Betriebe beginnt. Berichte von geschlossenen Hotels häufen sich, deren Personal sich angesteckt hat oder in Quarantäne muss. Die Diskussion um Verkürzung der Quarantäne zeigt erste Resultate, viele Kantone haben diese nun auf 7 Tage verkürzt. Im TagesAnzeiger fordert ein redaktioneller Kommentar deren Abschaffung bzw. Durchführung in Eigenverantwortung:​ Arbeit Ja, Freizeit Nein, zu Hause bleiben. 
 + 
 +Im TA weist CVP Ruth Humbel darauf hin, dass die Quarantäne ja für Geimpfte sowieso nicht gilt... Das geht leicht vergessen, wie man den Kommentaren entnehmen kann. Ich fand dafür keine Erwähnung. 
 + 
 +Wien macht es vor: 50 Mitarbeiter von Energie Wien sind zu Hause ausgezogen, sie wohnen nun am Arbeitsplatz. 
 + 
 +https://​www.derstandard.at/​story/​2000132326920/​gegen-den-blackout-wien-energie-isoliert-sich-erneut 
 + 
 +Der Bund greift das Thema auf und zeigt Details zur Unterbringung. Kasernierung... 
 + 
 +https://​www.derbund.ch/​beschaeftigte-muessen-im-notfall-im-atomkraftwerk-schlafen-330175098685 
 + 
 +Es tauchen Berichte über hospitalisierte Kinder auf, die umstritten sind - das ist zu erwarten. 
 + 
 +https://​www.derstandard.at/​story/​2000132343105/​2021-wesentlich-mehr-kinder-wegen-covid-im-krankenhaus 
 + 
 +Die Zeit beschreibt die Coronapolitik der Schweiz als zurückhaltend,​ zu spät, ungenügend,​ die Verlierer, z.B. Immunsuppressierte,​ bleiben ohne Schutz.  
 + 
 +https://​www.zeit.de/​politik/​ausland/​2022-01/​corona-schweiz-omikron-massnahmen-durchseuchung 
 + 
 +Die Kommentare sind z.T. von der üblichen Brutalität:​ "Jeder kann sich schützen. Wer das nicht will: Pech gehabt, nicht mein Problem."​ Dabei steht im Artikel ja grad, dass sich nicht jeder schützen kann... Oder von der üblichen Besserwisserei. 
 + 
 +Die Resultate der Zürcher Impfwoche: 1500 Impflinge wurden erreicht... 2.5 Millionen hats gekostet. pro Impfung hat der Bund rund 1700 Franken ausgegeben. Also, genau: 1 666.666666666667 
 + 
 +{{:​impfwoche.jpg?​400|}} 
 + 
 +=====5. Januar 2022===== 
 + 
 +In den Abendnachrichten:​ Eine Lokführerin,​ Gewerkschafterin,​ berichtet von der angespannten Situation. Viel Personal fehlt, da sie angesteckt oder in Quarantäne sind. Die Verbleibenden machen Überstunden,​ übernehmen zusätzliche Einsätze zu Beginn und/oder Ende der Schicht, Urlaub ist natürlich gestrichen, aber auch obligatorische Weiterbildungen,​ die gesetzlich verlangt sind, werden aufgeschoben. 
 + 
 +Sie habe 200 Überstunden,​ und das sei kein extremer Wert, da gebe es bei Kollegen höhere Zahlen. Sie meint aber, Covid habe nur das Problem deutlich gemacht, das schon seit langem bestehe, nämlich eine zu knappe Personalausstattung der Betriebe. Sie gibt ein Beispiel an: Lokführer in Genf müssen auch für die Einsätze in Frankreich ausgebildet werden. Da ist zuerst die CH-Ausbildung,​ ich glaube, 2 Jahre, dann, nach einem Jahr Wartezeit, die französische. Ich glaube, sie erwähnte 18 Monate. Und, das ist der Knüller, die Verantwortlichen hätten um diesen Umstand nicht gewusst und also nicht richtig geplant. 
 + 
 +Derweil hören wir von ausgefallenen Zügen und Bussen, die ebenfalls auf Covid zurück geführt werden.  
 + 
 +Ansteckungen gemeldet: gestern 20'​000,​ heute 30'​000. 
 + 
 +Der Blick berichtet von einer kollektiven Verweigerung der Maskenpflicht an Schulen. Die Schule toleriert das, denn wie will sie das durchsetzen.  
 + 
 +Aus dem Blick: 
 + 
 +>Doch nicht alle konnten sich mit dieser Massnahmen anfreunden. Darunter 70 Personen, die sich in einem Brief an den Wattwiler Schulpräsidenten Norbert Stieger gewandt haben – ein grosser Teil davon waren besorgte Eltern von Schülerinnen und Schülern. Sie befürchten,​ dass ihre Kinder unter den Masken leiden müssen. 
 + 
 +>Ihre Forderung: Ab dem 3. Januar soll an den Schulen auf alle Corona-Massnahmen verzichtet werden. Sollte das nicht umgesetzt werden, würde man sogar das Fernhalten der Kinder vom Unterricht in Betracht ziehen. «Wir sind entschlossen zu handeln», heisst es am Ende der Nachricht.  
 + 
 +https://​www.blick.ch/​schweiz/​ostschweiz/​massnahmen-verstoss-in-wattwil-sg-wird-toleriert-mehrere-eltern-schicken-kinder-ohne-maske-in-die-schule-id17120257.html 
 + 
 +Ein Kommentar im Standard zu einem anderen Artikel: 
 + 
 +>​Vielleicht sollten ein paar der Eltern hier mal darüber nachdenken, dass es auch ihre Aufgabe ist ihre Kinder so gut es geht durch diese Pandemie zu begleiten und dass das mit diesem ständigen Gejammere nicht gelingen wird. 
 + 
 +https://​www.derstandard.at/​story/​2000132327544/​corona-massnahmen-an-den-schulen-versagen-auf-kosten-der-kinder 
 + 
 +=====4. Januar 2022===== 
 + 
 +Sie verspürte leichte Symptome, ein Kratzen im Hals. Doch das Essen war vereinbart. Als sie ins Restaurant kamen, war der reservierte Tisch noch nicht bereit. Also wurden sie vom Besitzer zu einem Glas an der Bar eingeladen, was sie annahmen und es ohne Maske tranken. 
 + 
 +Am nächsten Tag testete sie positiv. 
 + 
 +Zu ihrer Verteidigung bringt sie vor, dass sie alle Massnahmen befolgt hätte. Sie hätte während der Skiferien täglich einen Selbsttest gemacht, der nicht angeschlagen habe. Sie habe alles  richtig gemacht. 
 + 
 +Im Radiointerview aus der Isolation (bis 6. Januar) geht sie ihrerseits zum Angriff über. Sie sei in einem Restaurant ohne ihr Wissen fotografiert worden, die Bilder an die Presse übergeben. Eine Verletzung ihrer Privatsphäre. 
 + 
 +Im Blick steht die Geschichte aus Sicht der Kunden des Restaurants. Offenbar war die Stimmung ziemlich gespannt, und es mag sich um einen Racheakt handeln. Dennoch scheint unbestritten,​ dass sie seit dem Vortag bereits Symptome gehabt hätte, gemäss Berechnungen des Kantonsarztes. 
 + 
 +Fest steht: Sie hat sich immer getestet. Und die Ansteckung wurde erst zwei oder drei Tage später manifest, man muss annehmen, dass sie sich nach zunehmenden Symptomen einem PCR-Test unterzog, wo die Ansteckung dann diagnostiziert wurde. 
 + 
 +Fest steht: Sie hat alles richtig gemacht. So viel zu den Tests, auf die grad die Nichtimpfer immer wieder verweisen, als Alternative,​ ja gar als sicherer Weg als die Impfung... 
 + 
 +https://​www.blick.ch/​fr/​news/​suisse/​la-ministre-fait-scandale-en-valais-infectee-au-covid-nuria-gorrite-seme-la-pagaille-au-restaurant-id17117596.html 
 + 
 +der Kommentar des Chefredakteurs:​ jedes Kind weiss, die Selbsttests stimmen, wenn sie positiv anzeigen; sie sind ohne Aussagekraft,​ wenn sie negativ anzeigen... Tragisch, dass das vielen nicht in den Kopf will 
 + 
 +https://​www.blick.ch/​fr/​news/​opinion/​commentaire-symptomatique-et-au-bistrot-ca-ne-devrait-pas-arriver-a-une-personnalite-politique-de-premier-plan-id17117575.html 
 + 
 +====Ansteckungszahlen publiziert am 4.1.2022==== 
 + 
 +man beachte den R-Wert, der bis vor wenigen Tagen normalerweise um die 1 lag 
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 +{{:​corona-tagebuch:​ansteckungszahlen_publiziert_4.1.2022.png?​600|}} 
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 +=====3. Januar 2022===== 
 + 
 +typische Neujahrswünsche waren: hoffentlich bald wieder tanzen. 
 + 
 +Die Pandemie ist nicht vorbei, aber der gedankliche Umbau der Gesellschaft ist abgeschlossen. 
 + 
 +Während 2 Monaten hat man um die Angesteckten gebangt, ihr Schutz, ihre Rettung hat alle gekümmert. Dann kamen die Sitzstreiks für eine ominöse Freiheit, Erfolgsmeldungen waren typischerweise "die Polizei hat mich kontrolliert"​. Es kamen juristische Tipps, wie man sich verhalten soll. All das war entstanden aus der Bewegung 4. Mai, die den ökologischen Neustart propagierte. Man kann sagen, dass daraus die Bewegung gegen den Impfpass entstanden ist. Von ökologischem Neustart spricht niemand mehr, die Internet-Präsenz dazu ist eingeschlafen. Man redete bald schon von Arbeitsplätzen,​ die gefährdet sind - im Kultursektor. Kultur ist systemrelevant. Neustart, Antikapitalismus... das war doch mal was? 
 + 
 +Die Petition vom 4. Mai finde ich nur noch in den amtlichen Dokumenten der Bundesversammlung:​ https://​www.sachdokumentation.ch/​bestand/​ds/​2543 
 + 
 +Wer redet noch von den Kranken, den Toten, den Gefährdeten?​ Nur noch im Zusammenhang mit einer maximal möglichen Belegung der Spitäler, die in vielen Köpfen elastisch scheint. Zelte, mehr Betten, Militär, das sind ernsthaft vorgebrachte Szenarien. Für den Umgang mit den Opfer der Pandemie, die Vergessenen,​ die Abgehängten. Die Verlierer halt. Wer sich umschaut, wach ist, weiss, Verlierer waren hierzulande immer schon am Rand.  
 + 
 +Am liebsten schweigt man einfach darüber. Oder benennt sie mit schönen Worten, die "nicht diskriminieren"​... 
 + 
 +Heute wurden die Ansteckungszahlen kommuniziert. 50'000 waren erwartet worden über die vier Festtage, 38'000 sinds geworden. Allerdings stellte sich nach der Kommunikation schnell heraus, es fehlte ein Tag, es sind die Zahlen von drei Tagen. Einer fiel einfach unter den Tisch. 
 + 
 +Update: 57'000 waren es offiziell. 
 + 
 +Es steht uns jetzt ein Jahr bevor, wo all die optimistischen Deutungen der letzten Wochen einem Realitätscheck unterzogen werden. Omikron sei zwar viel ansteckender,​ aber viel weniger schlimm. Man könne es jetzt einfach "​durchlaufen"​ lassen. Die "​Durchseuchung"​ ist sowieso seit langem, seit diesem Sommer wohl, die nie deklarierte Politik unserer Regierung. Und der Konsens ist glücklich, dass er noch einmal davon gekommen ist ohne tiefgreifende Auswirkungen auf seinen Alltag.  
 + 
 +Da ist er ganz eins mit seinen Eltern, der Autogesellschaft und der Strom-kommt-aus-der-Dose-Gesellschaft. 
 + 
 +Wohin diese Haltung führt, sollte man doch unterdessen wissen? 
 + 
 +Die Verlierer sollen sich einfach vom Acker machen. 
 + 
 +=====4. September 2021===== 
 + 
 +Die Spitäler sind wieder am Anschlag. Warum? Hier die Zusammenfassung des Artikels im Tagesanzeiger:​ 
 + 
 +//Die Schweiz hat die Situation momentan also nicht wirklich im Griff. Dass sie im internationalen Vergleich so schlecht abschneidet,​ ist wahrscheinlich eine Kombination aus verschiedenen Faktoren: eine tiefe Impfquote, lasche Massnahmen, hohe Fallzahlen und viele unentdeckte beziehungsweise unbemerkte Fälle. Letztere sind für die Betroffenen nicht so schlimm, da sie wohl nur leichte oder gar keine Symptome aufweisen. Trotzdem sorgen sie dafür, dass sich das Coronavirus in der Schweiz weiter ausbreitet.//​ 
 + 
 +http://​von-unten.ch/​doku.php?​id=corona_dokumente#​spitaeler_am_anschlag_wir_fragen_uns_wie_lange_wir_noch_durchhalten 
 +=====21. Juli 2021===== 
 + 
 +Die Ansteckungen nehmen in Europa wieder zu. Strittig ist, inwiefern das noch relevant ist, da rund die Hälfte der Bevölkerung geimpft ist. Es bleiben ca. 15% der Alten, die immer noch nicht geimpft sind. Die Impfbereitschaft ist auch in meinem Milieu, künstlerisch,​ alternativ, mittelständisch geringer als anderswo. 
 + 
 +Veranstaltungen aus unseren Kreisen werden denn auch mit wütenden Kommentaren eingedeckt, wenn sie für den Zugang Impfung oder aber Test voraussetzen. Von Zwei-Klassen-Gesellschaft,​ Mitmachen, Faschismus gar ist die Rede. Allerdings handelt es sich offenbar um eine verbohrte lautstarke Minderheit. 
 + 
 +Dass sie so die Öffnung gefährden, scheint ihnen unwichtig. 
 + 
 +Unverständlich. 
 + 
 +Allerdings fällt mir auch wieder auf, wie die Veranstalter nicht immer sauber argumentieren,​ sie weisen immer wieder darauf hin, dass sie nur die Vorschriften befolgen und dass man sich an den Bund, an admin.ch wenden soll. Dabei ist es doch auch in ihrem Interesse, wenn wir nicht einen erneuten Lockdown verordnet bekommen, wie es in Holland, in Spanien, in Griechenland schon wieder der Fall ist, nach einer ganz kurzen Öffnung nur. 
 + 
 +=====27. Juni 2021===== 
 + 
 +Ab Sonntag ist quasi alles wieder frei gegeben, ich mag hier die Details gar nicht notieren.  
 + 
 +Gestern Abend Pizza im kleinen Kreis, zwei Paare und ich, der Bäcker. Das eine, zugeladene, war offenbar nicht geimpft, man spürte es sofort, wenig später kamen sie von selbst darauf zu sprechen. Und wollten von mir wissen, wie ich dazu stehe. Dabei hatte ich vorher gemeint, ich wolle nicht drüber reden.... 
 + 
 +und so gingen dann wohl so 60 Minuten vorbei, wo ich feststellen konnte, dass die beiden Massnahmenverweigerer der ersten Stunde sind. Weiter gelebt hätten wie vorher. Ohne Ansteckung. Das aber wohl auch, weil sie in einem kleinen abgelegenen Dorf ihre Beziehung leben. 
 + 
 +Interessant und typisch aber ist, dass sie sich auch der Impfung verweigern. Da haben sie ganz detaillierte Argumente auf Lager, über Zellen, in die eingedrungen wird, über Spätfolgen noch nach Jahren, über irgendwelche Spitzen des Virus, die verlängert würden und deshalb ganz gefährliche Folgen drohten, weitere Greatest Hits aus dem Argumentenkatalog,​ ein paar waren mir schon begegnet wie zum Beispiel "​interessant doch, dass die Ansteckungen schon vor den Impfungen zurück gegangen sind"​... Dinge, um die ich mich schon lange nicht mehr kümmere, die es nicht Wert sind, dass man sich damit abgibt. Die Impfung wirkt, die Zahlen gehen rapide gegen Null, was will man da noch beckmessern?​ Sintemalen nur ein ganz krankes Hirn da noch eine Verschwörung des Grosskapitals,​ der Politik, der Pharmaindustrie wittern kann. Wie soll so was auch funktionieren?​ Wie koordiniert werden? Das gemeinsame Problem jeglicher Verschwörungstheorie,​ übrigens. 
 + 
 +Ich stelle fest, auch nachdem ich mal stichprobenweise die Genfer Spinnerin Chloé Frammery gegoogelt habe, dass diese Querdenker alle den selben Sprung in der Schüssel haben. Sie sind alle gegen die Impfung, mit weit hergeholten Begründungen,​ die genau so in obskuren Details sich verlieren. So wie sie seit Anfang gegen alles sich stellen. 
 + 
 +Was ist mit diesen Leuten los? Ich habe mit ihnen eher Mitleid gehabt als dass ich zornig sein könnte. Es ist offensichtlich pathologisch. 
 + 
 +Für den Herbst wird die Vierte Welle erwartet. Die indische Variante wird sich durchsetzen. Die Ansteckungen werden sich unter den Ungeimpften verbreiten. Man hofft, die jetzige Impfquote von 50% auf 70 oder 80 zu steigern, um so die Welle klein zu halten. Etwas mehr als 30% haben bereits eine volle Impfung erhalten. Der Zulauf zu den Impfzentren lässt nach, man muss die Leute bereits einwerben, erste Zentren werden in den nächsten Tagen geschlossen. In den Spitälern finden sich in den Intensivstationen fast ausschliesslich Ungeimpfte, also Jüngere. 
 + 
 +=====11. Mai 2021===== 
 + 
 +ich glaube, das vergangene Wochenende war das Signal zur Rückkehr zur "​Normalität"​. Die Freizeitanlage Gurzelen in Biel hat wieder geöffnet, Klubs zeigen Konzerte an, die Elogen auf "​endlich wieder ein Bier auf der Terrasse"​ häufen sich. 
 + 
 +Was nirgends Erwähnung findet: Bisher hat die Pandemie in der Schweiz 10'704 Tote gefordert. Es ist ein sehr beklemmendes Gefühl. Man hat auch den Eindruck, man redet besser nicht darüber, um die innige Festfreude nicht zu stören. 
 + 
 +Man weiss aus der Vergangenheit,​ dass Solidarität eigentlich nur ein Wort ist. Wenn man von den Erniedrigten und Beleidigten spricht, von den Verlierern, dann sind sie selten von hier. #​openborders,​ #​nooneleftbehind,​ schlussendlich Schlagworte,​ weil diese Solidarität erfordert nicht das geringste persönliche Opfer, nicht die geringste persönliche Einschränkung. Man weiss um Opferorganisationen,​ Krankenverbände,​ die sich um die Vergessenen der Schweiz kümmern, meistens aus persönlicher Betroffenheit,​ weil man selber oder öfters noch Angehörige einen Schicksalsschlag erlitten haben und dann feststellen,​ wie ungenügend die Anteilnahme der Anderen konkret ist. 
 + 
 +Das haben wir Corona-Betroffenen nun selber erfahren. Warum musste nach einem Jahr Corona eine Organisation gegründet werden, die sich um diese kümmert, lobbyiert, auf Long Covid aufmerksam macht? Das allein sagt alles, man muss nur deren Dokumente und Aufrufe lesen, es ist zum Heulen. 
 + 
 +Carolin Ehmcke, höre ich, hat ihr Corona-Tagebuch veröffentlicht und sie kommt zu den selben Schlüssen wie ich. Immerhin. Manchmal habe ich das Gefühl, ich sei überempfindlich. Aber ein abschliessendes Urteil, nach einem Jahr der Pandemie, ist ohne grosse Anstrengung heute möglich: Sobald die Menschen in meinem Land für die Solidarität ein Opfer bringen müssen, dann werden sie bockig, suchen Tausende Ausflüchte und Verniedlichungen,​ verunmöglichen dass die Krise gemeistert wird. Das war noch eine harmlose, unangekündigte Krise. Allerdings auch die grösste seit dem Zweiten Weltkrieg. Zwei weitere lauern schon, man weiss, dass sie kommen. Klima, Flüchtlinge. 
 + 
 +Es ist heute schon klar, dass die Schweizer zu ihrer Lösung nichts beitragen werden, mit Schlaumeiereien,​ Verharmlosungen,​ Wehleidigkeit reagieren werden. Und wieder zu einem Desaster beitragen, das sie alle schlussendlich zu Verlierern macht. 
 + 
 +Wie bei Corona. 
 + 
 +Eine kürzliche Studie, im Guardian war sie referenziert,​ hat ergeben, dass die ZeroCovid-Strategie mit sofortigen harten Lockdowns Covid aus den entsprechenden Ländern verbannt hat. Dass 20 mal weniger Tote zu beklagen waren. Dass die Wirtschaft sich schon nach einem Jahr Corona erholt hat. 
 + 
 +Hier sind wir noch nicht so weit. Und haben gut 9500 Menschen sterben lassen, für nichts und wieder nichts. Sie könnten noch leben. 
 + 
 +Wie kann man so etwas einfach weg schieben, vergessen, sich seines Überlebens freuen? 
 + 
 +=====07. Februar 2021===== 
 + 
 +====Vulnerable Gruppen schützen==== 
 + 
 +===Wenn Deppen Fremdwörter gebrauchen, ist Vorsicht angebracht=== 
 + 
 +heute gehört, angesichts der Meldungen, der Lockdown könnte bis Sommer andauern: 
 + 
 +''​Warum kann man nicht einfach die vulnerablen Gruppen, die 200 Risikopersonen schützen, die übrigen können endlich weiter leben?''​ 
 + 
 +Ungeachtet der Phantasiezahl (man spricht in der Schweiz von 2.8 Millionen Risikopersonen!):​ Wie müsste das denn gemacht werden? 
 + 
 +Was sind die Rahmenbedingungen?​ 
 + 
 +  ​Sie müssten isoliert werden 
 +  ​Kontakte minimieren 
 +  * Mobilität reduzieren 
 +  * Menschenansammlungen meiden 
 + 
 +Das Ziel ist wohl, dass also die Nicht-Gefährdeten weiter leben können wie bisher (5 Millionen) 
 + 
 +Wie isoliert man? 
 + 
 +Indem sie möglichst zu Hause, im Heim, im Zimmer bleiben 
 + 
 +Wie werden sie versorgt? 
 + 
 +Man spricht von einem Zeitfenster,​ wo sie ungestört und unter sich einkaufen können. Natürlich dürfte dann auch kein Personal im Laden sein. Das ist machbar - Scannerkassen. Wer hilft? Angehörige der selben Gruppe. Stecken die sich dann an und tragen es weiter? Ja, das ist wohl klar. Ist das schlimm? Sterben die halt unter sich... 
 + 
 +Noch ungelöst ist die Frage: Wie kommen sie denn da hin? Zu Fuss, oder mit dem eigenen Fahrzeug. Die "​Gesunden"​ dürfen in dieser Zeit aber nicht unterwegs sein, da die ja unterdessen als hoch ansteckend gelten würden, der Virus relativ ungestört zirkulieren darf. 
 + 
 +Wie isoliert man? 
 + 
 +Also möglichst wenige, besser keine Kontakte. Einkäufe per Internet, Lieferung vor die Haustür, Zahlung online. Wer das nicht kann? Ist der reif fürs Heim? 
 + 
 +Kann man Kontakte minimieren?​ 
 + 
 +Kein Problem, meine Eltern empfangen schon seit einem Jahr fast keine Besuche. Will man das also? Beisst sich das nicht mit der beliebten Erzählung von den armen Alten, die ihre Enkel nicht in die Arme schliessen dürfen? 
 + 
 +Kann man Mobilität reduzieren?​ 
 + 
 +Kein Problem, das einfach tun. Ist das schlimm? Keine Ausflüge mehr für ein Drittel der Schweizer Bevölkerung,​ keine ÖV mehr, immer mit Abstand sowieso und Maske ist klar. Allerdings sinkt die Wirksamkeit der Maske mit der nun explodierenden Virenlast in den Räumen, es wird eine Phase geben, wo sehr viele der "​Gesunden"​ angesteckt sind, aber trotzdem weiter leben als wäre nichts. Wenn sie dazu in der Lage sind, das ist natürlich unsicher, denn auch für sie steigt die Belastung durch den frei zirkulierenden Virus und die Ansteckung wird heftiger. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Stärke der Belastung und Schwere des Verlaufs. 
 + 
 +Menschenansammlungen?​ 
 + 
 +Wird es natürlich wieder geben. Nicht für dieses ausgeschiedene Drittel. Wie wird sich das auf die Anbieter auswirken? Wieviele Kunden werden plötzlich fehlen? 
 + 
 +Etc. Etc. 
 + 
 +Das Problem ist aber in allererster Linie, dass eine Versorgung ohne Kontakte zur "nicht gefährdeten"​ Bevölkerung nicht möglich ist. Diese werden also zwangsläufig den Virus in der Enklave weiter verbreiten. Hat er da perfekte Bedingungen,​ sich weiter zu verbreiten? Davon kann man ausgehen. Denn wenn die "​Gesunden"​ die Vorsichtsmassnahmen fallen lassen dürfen, dann werden sie das auch sofort tun, das wissen wir aus Erfahrung. Und sich anstecken, zu Hauf, in Massen, ungebremst. Und dann in diesem Zustand zur Zeitbombe werden für die, die man ja angeblich "​schützen"​ wollte. 
 + 
 +Pippi Langstrumpf:​ Widde Widde Widd ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt. Das Kind im Manne, in der Fraue. Bloss keine Verantwortung übernehmen,​ könnte mich ja was kosten. 
 + 
 +Etc. Ect. das Geplapper von den "​vulnerablen Gruppen"​ ist nicht mehr als das. Eine Nebelgranate,​ um zu verschleiern,​ dass man sich den Teufel schert um die anderen, wenn sie einem vor der Sonne, vor dem Spass stehen. 
 + 
 +Wie ich schon mal gesagt habe, schon im April war das: Wir erleben die Rückkehr des Sauglattismus in einer coolen Verkleidung. Ihr wisst nicht mehr, was Sauglattismus ist? Hier, in seiner "​uncoolen"​ Version der 80er, mit Pitsch Weber, der "​Komiker",​ der am festesten über seine "​Gäx"​ lacht: https://​www.youtube.com/​watch?​v=spt_iwlTX0I... der hat wenigstens nicht getan als ob... muss man fast lieben, so im Vergleich. 
 + 
 +Soll ich da etwa nicht schimpfen? Zwei Komma Acht Millionen Menschen, einfach abnabeln. 
 + 
 +Ich fass es nicht. Ehrlich. 
 + 
 +=====18. Januar 2021===== 
 + 
 +Wieder mal ein bisschen nachtragen, ist wohl mehr so ein Streiflicht. Was man sagen kann: Die dritte Welle ist da, während die zweite noch gar nicht abgeklungen ist. Die Behörden, die Politik, die Wissenschaft haben den ganzen Dezember über kommuniziert,​ dass Entwarnung nicht gegeben werden kann, dass die Weihnachtstage besser ohne Besuche verbracht werden. Berset hat jedesmal deutlich gesagt, man müsse die Kontakte reduzieren, auf unnötige verzichten. Hat ihn jemand Ernst genommen? Von hier aus schwer zu sagen. Die Kakophonie der Coronaleugner ist lautstark, aber unübersichtlich. Mehrfachprofile sind ohne weiteres anzunehmen. Ich warte da auf die Sozialforschung. 
 + 
 +Die dritte Welle ist da, weil seit Oktober die Entwicklung der Ansteckungen "​seitwärts"​ verläuft, wie das genannt wird, also keine nennenswerte Abnahme da ist. Das wird als Problem erkannt, da eine erneute Zunahme auf einer höheren Basis natürlich umso gefährlicher sein wird. 
 + 
 +Dazu ist jetzt der mutierte Virus gekommen. In Grossbritannien,​ in Südafrika, nun auch in Brasilien gibt es raschere Ausbreitungen,​ die neuen Varianten sind viel ansteckender,​ man nennt die Zahl von 70%. Das ergibt eine explosionsartige Ausbreitung,​ wie man sie noch nicht gekannt hat und die bisher wohl für die meisten Leute unvorstellbar war. Sie wird aber langsam als Problem erkannt. 
 + 
 +Ganze Ortschaften,​ Schulen, in denen die neue Virusvariante auftaucht, erleben grossflächige Ansteckungen innert weniger Tage, so dass sie quasi vom Netz genommen werden - Quarantäne für alle. Ein ganz krasser Fall wurde heute bekannt: Zwei Luxushotels in St. Moritz, Kempinski und Badrutt'​s Palace, wurden total abgeriegelt,​ niemand kommt mehr weg. Anreisen darf man zwar noch, wie bisher mit einem negativen Test. Dann aber sitzt man wohl erst fest... 
 + 
 +Ich verlinke auch mal eine typische Kritik an den Massnahmen, die sich an sich von selbst erledigt. Sie kommt von Hendrik Streek, der schon lange rum laviert und dessen Antrieb ganz offenbar in einem Geltungsdrang liegen muss, da er mal dies, mal das als falsch kritisiert und ganz allgemein fordert, man solle statt dessen jenes tun, was aber immer als allgemeiner Vorschlag formuliert wird, nie wird es konkret ausgeführt. So ist natürlich leicht kritisieren. Wenn er etwa fordert, "​vulnerable Gruppen"​ zu schützen, damit die anderen ungestört weiter arbeiten und leben können, dann sagt er nie, wie denn das geschehen soll. Die einhellige Meinung ist nämlich, dass das nicht so möglich ist, da diese "​vulnerablen Gruppen"​ ja Schnittstellen zur "​Aussenwelt"​ benötigen. Wer soll die herstellen, wie? Wieviele Menschen sind überhaupt betroffen? Machbarkeit ist nie sein Thema. 
 + 
 +In diesem Beitrag sieht man sein Spiel. Er baut einen Strohmann auf, "Zero Covid",​ was von gar niemandem gefordert wird. Und bodigt dann diesen, easy. Und wieder seine Kritiken, seine nie ausgeführten Alternativen. 
 + 
 +https://​www.deutsche-apotheker-zeitung.de/​news/​artikel/​2021/​01/​15/​zero-covid-medizinisch-nicht-erreichbar 
 + 
 +Das Ziel ist klar: Die Leute an die Arbeit, um "der Wirtschaft"​ Kosten zu ersparen. Wobei immer vergessen geht, dass Ökonomen darauf aufmerksam machen, dass eine Ausbreitung der Seuche mehr Kosten verursachen wird als ein zeitlich begrenzter Lockdown. 
 + 
 + 
 + 
 +=====6. Dezember 2020===== 
 + 
 +[[Angehörige kritisieren - aus der Sonntagszeitung]] 
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 +=====27. Oktober 2020===== 
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 +Heute werden also die neuen Massnahmen verkündet. Der TagesAnzeiger veröffentlicht eine Corona-Chronologie des Scheiterns. Ich habe es als PDF gezogen. {{ :​zweite_welle_kam_ta.pdf |}} 
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 +Zufälligerweise stosse ich auf ein Interview mit Marcel Salathé, Epidemiologe aus Basel, Mitglied der «Taskforce Covid-19», des wissenschaftlichen Corona-Beirats von Bund und Kantonen. Es ist drei Wochen alt, es ist aus einer anderen Welt. Paar Zitate? 
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 +''​Derzeit machen Sie sich aber noch keine Sorgen? 
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 +Die mache ich mir dann, wenn das Testen und das Contact Tracing kollabiert. 
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 +''​Eigenverantwortung wird getragen, da bin ich einverstanden. Nachlässigkeit sehe ich zwar, aber nur beschränkt. Man darf auch einmal über die Erfolge der Schweiz sprechen. Wir gehen bisher einen Mittelweg, der relativ gut funktioniert.''​ 
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 +Unterdessen ist die Schweiz weltweite Spitze! 
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 +Ich sehe eine Petition in Facebook, Künstlern ein bedingungsloses Grundeinkommen von 4000 Franken monatlich zu garantieren. Ja, gute Idee, auch für die Techniker, die Veranstalter,​ einfach für alle, die durch die Pandemie existentiell gefährdet werden. Bloss kommen diese Initiativen spät. Man hätte im Frühjahr gemeinsam aktiv werden müssen, es war absehbar, wer die Zeche von Corona zahlen wird. Aber statt dessen brach plötzlich das grosse, das geschockte Schweigen aus. Unterdessen muss man bei solchen Forderungen befürchten,​ dass die Künstler als Schmarotzer hingestellt werden, denen das Schicksal anderer Betroffener egal ist. Ruth Humbel, die fürchterliche CVP-Lobbyistin macht es vor. Forderungen des Spitalpersonals schmettert sie als "​zynisch"​ ab, schliesslich seien auch andere Berufe unter Druck, Verkäuferinnen zum Beispiel. 
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 +Man hat die Opposition versäumt, jetzt ist sie gespalten, zudem kommen als weitere Bremser die Covididioten hinzu, die Aktionen als Schirm für ihr eigenes Süppchen nützen könnten. 
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 +Aber ich kann mich ja irren. Bin gespannt. Ich hätte Freude, es gäbe endlich Geld! 
 +=====26. Oktober 2020===== 
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 +Eine Zeit lang mochte ich hier einfach nicht mehr eintragen, aber es passiert nun so viel so schnell, ich muss weiter machen, sonst verliere ich den Faden. 
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 +Wir haben ja einen faktischen Lockdown für den Kultursektor. Am Mittwoch wird der Bundesrat neue Massnahmen verkünden, Maskentragen auf den Strassen gehört sicher dazu. Ich fürchte mich vor einer Schulschliessung,​ obwohl ich auch die Schule als Ansteckungsort fürchte. Welches ist das kleinere Übel? Homeschooling ist eine Horrorvision und bei näherer Betrachtung gar nicht möglich, da die Eltern noch arbeiten. Also bleibt die Schule als Verteiler des Virus in die Familien akut. Auch keine beruhigende Perspektive für mich, der unmöglich mich einfach abschotten kann, es gibt schon Kontakte nach aussen, die auf Distanz nicht möglich sind. Vor allem, weil ich mit einer Krise von unbestimmter Dauer rechnen muss, es ist gar die Rede davon, dass man sich auf diesem Niveau jetzt ruhig einrichten könnte. Wir sind so bei 6000 Ansteckungen täglich, und es steigt offenbar weiterhin an. 
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 +Warum ich wieder schreiben muss: Die Gesellschaft zerfällt weiter. Am Wochenende habe ich von Jungen erfahren, die von der "​natürlichen Auslese"​ reden. Ein durchaus ernstzunehmender jüngerer Freund schreibt als Ausweg, man müsse die Risikopersonen schützen. Auf Nachfrage nach konkreten Vorstellungen kam dann nichts mehr. 
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 +Ich hatte ihm auch vorgehalten,​ dies laufe auf eine Segregation hinaus. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass er darauf eine Antwort hat. Ich wüsste allerdings nicht, welche das sein könnte. Er also auch nicht? 
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 +Ich mache mir grosse Sorgen um unsere Gesellschaft. 
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 +Heute stehen wir an einem Wendepunkt. Erneut. Es ist nun klar, wie weit die Krise gehen kann und darf. Bis zur Existenzvernichtung Tausender, zum Konkurs Hunderter Unternehmen:​ Ueli Maurer darf ungeniert rausposaunen,​ es sei kein Geld mehr da, man habe für die erste Welle alles ausgegeben. 30 Milliarden. 
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 +=====29. August 2020===== 
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 +es ist wohl eine Woche her, dass ich eine Gruppe von Freunden aus meiner Szene getroffen habe, sie waren grad unterwegs zur Wiedereröffnung einer Bar. Viel Fröhlichkeit,​ jeder Spruch wurde mit einem Gelächter belohnt, auf dem Boden rumgesessen,​ jung und cool halt, aber ich konnte nicht so richtig andocken. Der Chef, ein Projekt-Freund,​ kommt mit mir ins Gespräch, wie doch dieses Corona irgendwie komisch sei, niemand kenne einen Kranken, und für ihn selber sei es nicht schlimm, er sei ja jung. Man merkt, der Grund für die neuen Umstände wird nicht beim Virus geortet, so viel ist klar. 
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 +Dabei fällt mir eben auch auf, dass während der ganzen Episode viel gelacht wird, aber Pointen gibt es keine, es langt, die Bierflasche in der Luft zu schwingen oder was auch immer. Der Wille zum Amüsement ist unverkennbar Grund für das Amüsement. Irgendwie leer ist das, ich finde die Lustigkeit sicher nicht ansteckend.  
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 +Ich verstehe, dass für solche Leute ein Lockdown, eine Quarantäne unerträglich ist. 
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 +Die Tage darauf ist es mir noch einige Male passiert, dass durchaus intelligente Leute mich mit diesem "​kennst Du eigentlich jemanden, der..."​ konfrontiert haben. 
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 +Nein, ich kenne niemanden. Ausser Fälle vom Hören Sagen, aus der Berichterstattung. Langt offenbar nicht. 
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 +Das Kind muss wirklich selber spüren, dass die Herdplatte heiss ist. Das scheint so gesetzt. 
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 +Fürchte ich den Winter jetzt? Ich fürchte um meine kleine Welt, dass ich die paar Menschen, die ich bewusst ausschliesslich treffe, plötzlich nicht mehr treffen kann, weil die Quarantäne-Massnahmen uns treffen werden, möglichst noch zu unterschiedlich überlappenden Zeiten. 
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 +Ich fürchte die sozialen Folgen unterdessen mehr als die gesundheitlichen. Rechnen muss man mit beiden, aber die Auswirkungen der ersteren können verheerend werden. Sind es vielleicht sogar schon, die Entfremdung kann man mit Händen greifen.
  
-Auszug der Facebook-Postings bis zum 2. Mai: [[corona_dokumente|hier]] 
  
 =====29. Juli 2020===== =====29. Juli 2020=====
corona-tagebuch.1596078343.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/07/30 05:05 von hotcha