Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


corona_dokumente

Herbst 2021

Spitäler am Anschlag «Wir fragen uns, wie lange wir noch durchhalten»

Tagesanzeiger 4.9.2021

Die Intensivstationen sind voll, immer neue Ferienrückkehrer werden eingeliefert. Der Bundesrat will trotzdem noch keine Zertifikatspflicht. Ärzte und Pflegepersonal reagieren darauf teils mit Wut. Oliver ZihlmannCatherine Boss Catherine Boss, Oliver Zihlmann Aktualisiert vor 1 Stunde Politiker sollen am besten vor Ort kommen, hört Intensivpflegefachfrau Carmen Karde vom Unispital Zürich ihre Leute sagen. Politiker sollen am besten vor Ort kommen, hört Intensivpflegefachfrau Carmen Karde vom Unispital Zürich ihre Leute sagen. Foto: Urs Jaudas

Vom Bundesrat kam diese Woche ein klares Signal: Die Einführung der Zertifikatspflicht wird verschoben. Die Situation in den Spitälern lasse das zu. Die SVP doppelte nach und schlug vor, einfach die Bettenzahl auf den Intensivstationen (IPS) auf 1500 zu erhöhen, um das Problem zu bekämpfen.

Bei vielen Ärztinnen, Ärzten und Pflegefachkräften auf Schweizer Intensivstationen löst das frustriertes Schulterzucken aus. Zum Teil auch Wut.

«Wir haben hier keine Zeit für solche Diskussionen, wir sind an der Front und schon wieder voll am Anschlag», sagt Sabine Hermann (Name geändert). Sie arbeitet auf einer IPS in der Ostschweiz und möchte anonym bleiben. «Wir haben von acht Betten bereits wieder vier mit Covid-Patienten belegt, die teils auf dem Bauch liegen müssen. Voll verkabelt und intubiert.»

Die Situation wird sich noch verschärfen. Am Freitag gab die Konferenz der Gesundheitsdirektoren und - direktorinnen bekannt, dass derzeit etwa 80 Repatriierungen von Covid-Patienten auf Intensivstationen anstünden, von denen mehr als die Hälfte aus Balkanländern stammten. Die ersten 8 Patienten sollen in den nächsten Tagen auf Schweizer Intensivstationen verteilt werden. Das Personal fürchtet sich vor Zuständen wie hier im Spital Moncucco in Lugano während der ersten Welle. Das Personal fürchtet sich vor Zuständen wie hier im Spital Moncucco in Lugano während der ersten Welle. Foto: Valeriano Di Domenico

Carmen Karde spürt den Unmut ihrer Leute. Sie ist Pflegeexpertin für die Intensivstationen des Zürcher Unispitals. «Für uns ist es sehr problematisch, wenn es jetzt heisst, man könne der Überlastung der Spitäler begegnen, indem man einfach die Bettenzahl erhöht. Dafür fehlt das Personal.» Auch können bei ihnen nicht alle die komplexen Ecmo-Maschinen bedienen. Das sind Geräte, die die Lungenfunktion vollständig ersetzen können. Sie werden für die schwer kranken Covid-Patienten auf der IPS gebraucht. Das setzt hoch spezialisiertes Personal voraus.

Der chronische, seit Jahren thematisierte Personalmangel hat sich in letzter Zeit auch deshalb noch zugespitzt, weil Spezialisten nach der ersten Welle gekündigt oder Pensen reduziert haben. «Der Arbeitsmarkt ist schweizweit komplett ausgetrocknet», sagt Matthias Vetter, leitender Pflegefachmann und Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI). «Es gibt praktisch keine Bewerbungen mehr, und der Temporärmarkt ist leer.»

  «Selbst nur für vier zusätzliche Plätze das Personal zu finden, ist ein gewaltiger Kraftakt.»
  Philipp Lutz, Sprecher Kantonsspital St. Gallen

Weiter nach der Werbung

Man könne derzeit kaum die zahlreichen Kündigungen und Pensenreduktionen in der Pandemie kompensieren. «Sie können höchstens fachfremde Hilfe anstellen, aber die muss dann wieder angelernt werden, was das Intensivpersonal zusätzlich belastet», sagt Vetter.

Das Personalproblem trifft dabei längst nicht nur die Pflege. Betroffen sind alle Intensivteams, von den Ärztinnen bis zu den Labors, den Therapeuten und dem Personal der Stationen, die die Intensivpatienten später aufnehmen.

«Wir werden ab nächste Woche vier zusätzliche Beatmungsplätze betreiben», sagt Philipp Lutz, Sprecher des Kantonsspitals St. Gallen. «Und selbst nur für diese vier Plätze das Personal zu finden, ist ein gewaltiger Kraftakt.» Jetzt noch rasch Hunderte neue Betten in Betrieb zu nehmen, bezeichnen Experten als Politikerfantasie.

«Die Situation des Personals macht uns grosse Sorgen», sagt USZ-Pflegeexpertin Karde, «denn wir fragen uns: Wie lange kann es das noch durchhalten?» Sie höre ihre Leute sagen, die Politiker sollten doch vor Ort kommen und mit der Basis hier sprechen. Um endlich zu verstehen, dass es nicht um die Anzahl Intensivbetten gehe. Der Kampf um die Versorgung

Während die Politik noch darüber debattiert, ob sich die Schweiz in dieser vierten Welle noch im grünen, bereits im orangen oder gar schon im roten Bereich befindet, drohen auf den Intensivstationen bereits negative Folgen – auch für Patientinnen und Patienten.

«Die schlechtere Versorgung schleicht sich langsam ein», sagt Franziska von Arx, geschäftsführende Präsidentin der Gesellschaft für Intensivmedizin und selber diplomierte Expertin für Intensivpflege. Sie und ihr Kollege Hans Pargger, Leiter der Intensivstation an der Universitätsklinik Basel, erklären, wie das passiert.

«Das Personal auf den Schweizer Intensivstationen kann etwa 750 Menschen betreuen», sagt Pargger. In diesem Normalbetrieb sei die Qualität optimal, die Schweiz erreiche so eine der geringsten Mortalitätsraten weltweit. «Doch Stand heute liegen wieder über 200 Covid-19-Fälle zusätzlich in den Betten», sagt Pargger. Die Folge: Weniger Spezialistinnen müssen mehr Patienten betreuen.

Schon beim geringsten Personalengpass kann das gefährlich werden. In Spitälern, wo die Patientinnen an den Ecmo-Lungenmaschinen hängen, braucht es beispielsweise bis zu sieben Leute, um sie auf den Bauch zu drehen. «Also fast den ganzen Frühdienst, den man zusammentrommeln muss», sagt die Ostschweizer Pflegefachfrau Hermann. «Die schlechtere Versorgung schleicht sich langsam ein», sagt Franziska von Arx, geschäftsführende Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin und diplomierte Expertin für Intensivpflege. «Die schlechtere Versorgung schleicht sich langsam ein», sagt Franziska von Arx, geschäftsführende Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin und diplomierte Expertin für Intensivpflege. Foto: PD

«Nur wenn genügend erfahrenes Personal da ist, erkennen wir kleine Veränderungen der Beatmungssituation und des Kreislaufes so früh, dass wir sie leicht korrigieren können», erklärt von Arx. Andernfalls sehen sie die gravierenden Probleme oft zu spät. Die Komplikationen sind dann schwieriger zu beheben und können sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken.

Zum Verständnis gibt sie weitere Beispiele: Wenn die Vergabe gewisser Medikamente nicht doppelt kontrolliert wird, führt das zu mehr Fehlern; wenn Patientinnen weniger umgelagert und mobilisiert werden, können sie wund liegen – das kann auch zu Lungenentzündungen oder Blutgerinnseln führen; wenn wache, unruhige Patienten nicht mehr so intensiv betreut werden, muss man ihnen länger Beruhigungsmittel geben, und sie lassen sich deshalb nur verzögert von der Beatmung entwöhnen.

Ausserdem können lebenswichtige Katheter wie der Beatmungsschlauch herausgleiten. In der Folge tritt sehr schnell ein massiver Sauerstoffmangel auf. Es kommt zur Wiederbelebung, und die schwer kranken Patienten werden zusätzlich geschädigt. «Wenn sie es nicht mehr schaffen, machen sich viele selber Vorwürfe», sagt Hans Pargger, Chefarzt der Intensivstation am Unispital Basel. «Wenn sie es nicht mehr schaffen, machen sich viele selber Vorwürfe», sagt Hans Pargger, Chefarzt der Intensivstation am Unispital Basel. Kostas Maros

Das Schlimmste aber sei, dass Ärztinnen, Ärzte und Pflegefachpersonal diese Gefahren kennten und dennoch versuchten, so lange wie möglich die maximale Qualität aufrechtzuerhalten. Wenn sie es nicht mehr schafften, machten sich viele selber Vorwürfe, sagt der Basler Intensivmediziner Pargger.

«Sie arbeiten und arbeiten, erhöhen ihre Pensen, schieben ihre Ferien hinaus – und werden immer müder.» Aber die Grosseltern, Ehepartnerinnen und Ehepartner könnten oft nicht über längere Zeit einspringen, zum Beispiel bei der Kinderbetreuung. Am Schluss komme man gegen eine starke Welle nicht an und müsse Abstriche machen.

Nicht so arbeiten zu können, wie sie es gerne möchten, weil die Zeit fehle, sei für die Pflegenden sehr schwer, bestätigt Karde vom USZ. Sie sagt aber auch: «Alle arbeiten hier hoch professionell, der Teamgeist ist gut, es fehlt auch der Humor nicht.» Der Kampf um den Beatmungsplatz

Reihenweise melden jetzt Kliniken, dass ihre Intensivstationen bereits voll belegt sind. «Die Spitäler in Frauenfeld und Münsterlingen sind am Anschlag», schreibt das «St. Galler Tagblatt». Patientinnen und Patienten hätten ausserkantonal verlegt werden müssen.

Am Donnerstag verkündete auch das Stadtspital Triemli, es sei voll. Eingriffe müssen abgesagt werden, und Operationssäle werden geschlossen. Die Zürcher Spitäler teilten gestern mit, die rasche Zunahme sei besorgniserregend. Damit die Situation nicht aus dem Ruder läuft, appellieren sie an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. In einigen Kantonen sind die Intensivstationen praktisch voll belegt.

Immer wieder telefonieren die Intensivstationen in der ganzen Schweiz miteinander und versuchen Patienten unterzubringen oder aus anderen Kantonen aufzunehmen. «Die Verlegungen werden schweizweit gesteuert und laufen derzeit gut und entsprechend den Regelungen», sagt Pargger. «Betroffen sind nicht nur Covid-Patienten, sondern auch normale Intensivpatienten, die man auch sonst verlegt hätte.»

In Einzelfällen kommt es aber zu Staus. «Teilweise sind die Assistenzärzte zwei Stunden am Telefon, um einen Platz zu finden», sagt Intensivpflegerin Sabine Herrmann. Es komme jetzt vor, dass Ambulanzen eine Stunde vor dem Spital warteten, bis sie erfahren würden, zu welcher Klinik sie mit dem Patienten fahren könnten. Zum Beispiel wenn ein Patient zu Hause abgeholt werde und schnell klar sei, dass er intubiert werden müsse. Oder wenn sich der Zustand eines Patienten auf der Abteilung verschlechtere und die IPS voll sei, wie das Hermann letzte Woche erlebt hat: «Denjenigen, dem es am besten ging, haben wir dann auf eine andere Intensivstation ausfliegen lassen.»

  «Es ist schwierig, bei einer geimpften Patientin eine Operation zu verschieben wegen eines ungeimpften Covid-19-Erkrankten.»
  Hans Pargger, Chefarzt der Intensivstation am Unispital Basel

Es gibt zwei gewichtige Unterschiede zu früheren Wellen: Das Sars-Cov-2-Virus hat den Medizinern und Pflegefachpersonen eine extrem steile Lernkurve aufgezwungen. «Jeder Handgriff sitzt», sagt Hermann. «Heute wissen wir genau, wann ein Patient in die Bauchlage muss – und machen dies inzwischen zu dritt, weil es nicht anders möglich ist, und nicht mehr zu fünft. Und wir wissen, wie wir mit der Beatmung besonders behutsam arbeiten müssen.»

Gleichzeitig wirkt sich ein anderer Umstand nachteilig aus: «Es kann jetzt schlimmer werden als in der zweiten Welle, weil die Leute jünger sind. Weil wir deswegen mehr Kranke intensiv behandeln», sagt Paul Vogt, Leiter der Herzklinik am Universitätsspital Zürich. «Es kann jetzt schlimmer werden als in der zweiten Welle»: Paul Vogt, Direktor der Klinik für Herzchirurgie am Unispital Zürich. «Es kann jetzt schlimmer werden als in der zweiten Welle»: Paul Vogt, Direktor der Klinik für Herzchirurgie am Unispital Zürich. Foto: PD

«Heute kommen nicht mehr Hochbetagte, sondern 25- bis 55-Jährige zu uns», erklärt Vogt. «In schweren Fällen nimmt man diese Patienten an die Herz-Lungen-Maschine.» Diese Geräte gibt es aber nur in grossen Kliniken. Deswegen nehmen diese nun auch jüngere Patientinnen mit schweren Verläufen aus anderen Kantonen auf. Doch wenn die Intensivstationen zunehmend von vielen Jüngeren belegt werden, bedeutet das auch, dass man ältere Patienten mit schlechteren Aussichten verlegen muss.

«Wenn wir vier IPS-Betten für Covid-Patienten haben, und umliegende Spitäler melden 13 neue Fälle an, dann klären wir das mit denen zuerst telefonisch ab», sagt Vogt. Dann gebe es drei Gruppen von Patientinnen und Patienten. Bei der ersten Gruppe sagten sie den Spitälern: Nein, man solle dort die Beatmung anders einstellen und die Behandlung anpassen, die Patientin oder der Patient brauche keine Ecmo-Lungenmaschine. Zur zweiten Gruppe gehörten diejenigen, die wirklich klar an ein Ecmo müssten. Und die dritte Gruppe seien Kranke, die man nicht nehmen könne, weil sie die schlechtesten Überlebenschancen hätten. «Und heute stehen wir knapp davor, Patienten in die letzte Gruppe einteilen zu müssen», sagt der Herzspezialist. Der Kampf um die Operationen

Trotz der knappen Bettenzahl versuchen die meisten Spitäler, ihre regulären Operationen derzeit so gut es geht aufrechtzuerhalten. «Alle versuchen ihre Nicht-Covid-Patienten weiterhin nicht zu benachteiligen», sagt Pargger vom Basler Unispital. Es sei eben schwierig, bei einer geimpften Patientin eine Operation zu verschieben wegen eines ungeimpften Covid-19-Erkrankten.

Es stellten sich heikle Fragen, sagt auch Pflegefachfrau Herrmann. «Wir haben auch Notfälle, Verkehrsunfälle, Leute, die auf dem Bau von der Leiter fallen, Herzpatienten. Für die müssen wir auch Platz haben. Das kann nicht alles stillgelegt werden.» Also frage sie sich: Behandle man die Leute von hier, die beispielsweise dringend eine Herzoperation brauchten, oder nehme man die Leute auf, die krank aus den Ferien zurückkämen und dringend einen Beatmungsplatz brauchten, weil sie sich nicht hätten impfen lassen?

Und noch ein Dilemma treibt die Verantwortlichen der IPS-Stationen um: Muss nun ein Spital, das seine Operationen bereits reduziert hat, Patienten aus einem anderen Spital aufnehmen, das an den Anschlag kommt, weil es seinen Normalbetrieb – auch aus finanziellen Gründen – aufrechterhält? Dürfen die einen Plätze für ihre Operationen frei halten, und die anderen müssen die Covid-Patienten nehmen? Keine einfachen Lösungen

Die Karte der IPS-Belegungen zeigt eine sich täglich verschärfende Situation. «Wir müssen das irgendwie durchstehen», sagt Herrmann, «wir wussten ja, dass nach den Ferien wieder eine Welle kommt. Jetzt sind wir in der Sommerferienwelle, und in ein paar Wochen kommt dann die Herbstferienwelle. Aber wir nerven uns halt darüber, dass alles heruntergespielt wird von der Politik und den Impfgegnern», sagt sie.

Carmen Karde will keine Panikmache. Die Pflegeexpertin vom USZ sagt: «Ich habe nicht Angst vor dem, was kommt. Aber eine grosse Beunruhigung, wohin das führt und wie es dem Personal in ein paar Wochen gehen wird.» Und Herzchirurg Paul Vogt sagt: «Nach diesen Erfahrungen ist für mich klar: Egal, wo man hinwill, man muss einen Impfausweis vorweisen. Das müsste die Regel sein. Nur so kommen wir da wieder raus.» Publiziert heute um 04:53 Uhr

Fehler gefunden?Jetzt melden. illustrationDer Morgen | Täglich

Starten Sie informiert in den Tag. E-Mail Mit dem Klick auf «Newsletter abonnieren» akzeptieren Sie unsere AGB und nehmen unsere Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Themen Coronavirus Spital Universitätsspital Basel Universitätsspital Zürich Pandemie 16 Kommentare

Ihr Name Sortieren nach:

  Maria T.
  vor 1 Stunde
  Ja, liebe SVP, das Bett allein pflegt diese Kranken nicht, und wenn das so weiter geht mit dem Zaudern und Zögern des Bundesrates fällt noch mehr von diesem wertvollen und begehrten IPS Personal aus, weil sie einfach nicht mehr können. Wenn Triage gemacht werden muss, wirds erst richtig lustig. Das Pflegepersonal wird schon seit Jahrzehnten ausgepresst wie eine Zitrone, man mutet ihnen einfach alles zu: miserable Arbeitsbedingungen, schlechten Lohn, höchste Belastung in jeder Hinsicht. Dass dieses Personal jetzt so gebeutelt werden muss, nur weil gewisse Leute glauben, Covid trifft sie ja nicht, darum müssen sie sich nicht impfen lassen, und dann brauchen sie doch Schwerstpflege, macht mich sprachlos.

E.Gerber vor 1 Stunde

Ich schäme mich zutiefst, so kann und darf es nicht weitergehen. Auf was wird eigentlich gewartet? Bundesräte und Bundesrätinnen , Politiker und Politikerinnen bitte geht noch heute an die Orte des Geschehens zum Helfen. Im Spital wird jede Hand gebraucht. Ich zähle auf euch.

Ihr lässt doch die vielen nach Hilfe rufenden Menschen nicht hängen ?😮

Danke für euer grosses Engagement.

Martin Schiess vor 1 Stunde

wie lange will denn der Bundesrat noch schlafen? Die Zertifikatspflicht ist sofort einzuführen. Grenzkontrollen auch.

Smilla-Luna vor 1 Stunde

Zertifkatspflicht klappt in französischen Restaurants einwandfrei. Es dauert pro Kunde wenige Sekunden und die Gastronomen machen das sehr zuverlässig und motiviert. Unverständlich, warum die Schweiz zögert. An Openairs geht es ja auch.

Anna A vor 1 Stunde

DANKE an alle Pflegenden und Ärzte, die aktuell in den Spitälern durchhalten in dieser widrigen Zeit. Zum einen DANKE, dass sie trotz Wut und Unverständnis für die ignorante Politik nicht alles hinwerfen. Zum anderen DANKE für ihren Mut, die Öffentlichkeit zu informieren über das, was da grade passiert. Ich hoffe inständig, dass diese Informationen sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft rasch etwas bewegen werden!

Simon Wind vor 1 Stunde

Angesichts dieser Lage handelt der BR verantwortungslos. Er ist nicht bereit, für die Unversehrtheit aller Bürger, die er gemäss Verfassung zu schützen hätte, Massnahmen wie z.B. Zertifikatspflicht zu beschliessen.

H. Hofstetter vor 1 Stunde

Sehr guter Artikel! Einmal mehr versuchen die Leute an der Front in aller Deutlichkeit aufzuzeigen, um was es geht. Aber es wird nicht lange dauern bis der nächste Politiker fordert, man solle endlich mehr Intensivplätze bereitstellen.

Die Situation scheint mir hoffnungslos: Politiker und Entscheidungsträger wollen nicht lesen, nicht hören, nicht sehen, verschliessen die Augen vor der Wahrheit und werden nach der Dekompensation des Gesundheitswesens sagen: Das konnte man so nicht voraussehen.

Martin Tscharner vor 2 Stunden

Als selbst Betroffener, meine Tumor-OP musste verschoben werden, werde ich jeden Tag wütender über die Impfgegner:innen und die diletantischen Politiker:innen! Hört auf, auf die Impfgegner:innen Rücksicht zu nehmen, sie haben ihre Rolle selbst gewählt. Ihr “Gejammere“ von wegen Zweiklassengesellschaft kann ich nicht mehr hören.

Stefan22 vor 2 Stunden

Man sollte diesen aufrüttelnden Lagebericht allen SVP-Politikern und -Mitgliedern sowie den Coronaleugnern in einer Endlosschlaufe vorlesen lassen, um sie endlich, endlich einsehen zu lassen, dass sich die alarmierende Situation auf den Intensivstationen nicht mit billigen Laien-Ratschlägen so auf die Schnelle bewältigen lässt.

Alex 2 vor 2 Stunden

Lösung des Personalproblems auf Intensivstationen: wir, gemeint ist die reiche Schweiz, zahlen dem Personal den doppelten Lohn!!!

Sonja Eveline vor 2 Stunden

Es ist schon verrückt. Da geht man in die Ferien und tut so als wäre alles in Ordnung oder wie erklärt man sich den Anstieg? Nur weil die Leute nicht geimpft waren?

Wir waren als Familie zusammen mit einer befreundeten Familie in Italien, zwei Erwachsene waren geimpft, zwei nicht und haben schöne Ferien verbracht. 14 Tage lang, auch mal am Strand und in Restaurants, wo wir ohne Zertifikat natürlich immer draussen sassen. Ansonsten achteten wir auf Hygiene und mögliche Distanz. Alle von uns, 4 Erwachsenen und die inzwischen getesten Kinder haben einen erneut negativen Test.

Hingegen war dann der eine der Männer an einer GV und da sassen 8 Geimpfte an einem Tisch. Da eine der Personen, geimpft aber mit Vorerkrankung, danach schwer erkrankte haben alle einen Test gemacht und nun waren alle 8 waren positiv, wenn auch ohne Symptome. Was sagt uns das?

Hene Meister vor 2 Stunden

„Warum lassen uns Exekutive, Legislative und die Parteien im Stich und wie können wir uns dagegen wehren?“ wäre wohl eher die richtige Überschrift.

Streiken geht in dieser Branche leider schlecht – als Arzt oder Pflegefachkraft lässt man nicht einfach Menschen im Stich. Das wissen Regierung und Parteien und nützen es schamlos aus.

Und dann kommt noch die SVP mit ihrem Vorschlag der Erhöhung der Bettenzahl auf den IPS – was leider nur allzu deutlich aufzeigt, wieviel diese Partei von der Komplexität des Problems verstanden hat. Nämlich gar nichts.

Lieber noch ein wenig hin und her lavieren, lieber noch ein wenig von „Liberalismus“ und „Freiheit“ schwafeln, mit Zahlen um sich werfen und Prognosen stellen. Und natürlich den Pflegenden und den Ärzten applaudieren. Hauptsache, man kann sich positionieren und in einem guten Licht darstellen, muss aber nicht in die Handlung gehen und etwa noch Risiken eingehen.

Wahrscheinlich muss der Leidensdruck noch gewaltig zunehmen, bis sich etwas zum Besseren wendet – hier eine Dystopie: Ärzte und Pflegfachkräfte fallen wegen Burn-outs aus, der Arbeitsmarkt trocknet noch mehr aus, Knowhow geht verloren, Angehörige von Politikern und Prominenten sterben an Corona, Politiker und Prominente sterben selber unerwartet an Corona (z.B. Roger Federer, DJ Bobo, Béatrice Egli oder so…), ungeimpfte Corona-Fälle werden aussortiert und später oder gar nicht behandelt.

ToCr vor 2 Stunden

Jedem sein Recht!

Wer bis Ende September 2021 nicht geimpft ist, bezahlt seine Behandlungen im Voraus selbst.

Johann Eichhaus vor 2 Stunden

Jetzt zahlen wir die Strafe dafür, dass über Jahre das Gesundheitswesen gnadenlos nach ökonomischen Prinzipien geschrumpft wurde. Keine Reserven, keine Aufwuchsfähigkeit beim Personal, reduziert auf Gewinnmaximierung und hohe Auslastungsziffern.

Und dann kommen ein paar hundert („nur“ !!!! schweizweit !!!!) schwer Kranke, und das Personal ist am Anschlag.

Der Preis wird zwangsläufig Rationierung und Triage (bitte nach Überlebenswahrscheinlichkeit, nicht nach Impfstatus) sein.

Schuld tragen dabei nicht die Ungeimpften, sondern die Spitalleitungen, die die Resilienz ihrer Unternehmen nicht gewährleisten können und noch viel mehr die Politik, die ohne Weitblick den Preis für Überkapazitäten zur Reserve nicht bezahlen wollte.

MonVa vor 2 Stunden

Jetzt sollte Blocher ein Machtwort sprechen und das Handeln der SVP nicht so schwachen Politiker überlassen wie Aeschi oder Rösti u.s.w er sollte eingeladen werden auf diese Intensivstationen denn die heutigen SVP Konsortien sind wie Fahnen im Wind die kann man nicht mehr ernst nehmen vor allem die Junge SVP die politisieren wie die wahnsinnigen Trump Republikaner es würde nichts nützen wenn man die einlädt . Es braucht die SVP der alten Garde wie Brunner und Blocher die haben eher den Mut den Impfunwilligen zu erklären was jetzt in den Spitäler läuft

Eduard Daetwyler vor 3 Stunden

Immer wieder wird betont, wie entscheidend es sei, die Spitäler bzw. die Intensivpflegestationen nicht zu überlasten. Die Warnsignale der Ärzte und Pflegefachleute sind unüberhörbar und mehren sich von Tag zu Tag. Ein taugliches Mittel, um die Situation zu entschärfen und besser in den Griff zu kriegen, wäre die Zertifikatspflicht. Die Entscheidungsträger aber zögern. Ich hoffe, dass sie sich darüber im Klaren sind, was sie damit riskieren. Aber ich habe da so meine Zweifel.

Roni Adam vor 3 Stunden

Eigentlich müssten irgendwann alle Geimpft oder Genesen sein.

Man spricht immer nur von der Impfquote, aber täglich sind und werden im Gegenzug tausende von Menschen (und das seit 18 Mt.) mit dem Genesen-Status versehen.

Zusammen haben wir heute gegen 90%… und die Zahl der Infizierten kann auch rein mathematisch bedingt nicht ins uferlose steigen.

Die Zustände in den Spitäler ist für die Angestellten wirklich nicht schön und sehr fordernd - hier hat aus meiner Sicht aber die Politik vollständig versagt - Schönwetter-Piloten vom Feinsten.

Die Spitäler sind nicht für gleichzeitig, großflächig Ereignis ausgelegt und dabei muss das Ereignis nicht mal extrem schwer wiegen. Es reicht, wenn es schweizweit gleichzeitig Auftritt und schon sind die Spitäler am Anschlag.

750 IPS für 8‘600‘000 Menschen sagt schon alles und das versteht eigentlich jedes Kind, dass das für ein großflächiges Ereignis nicht reicht.

Ein sehr schwerer Zugunfall könnte auf einen Schlag die IPS schweizweit belegen und dann hätte es für nichts anderes Platz…

Mario2 vor 3 Stunden

Wie ist es eigentlich möglich, dass die Intensivstationen heute mit nur halb so vielen Patienten wie im November 2020 bereits voll sind?

Was würden die Verantwortlichen eigentlich tun, wenn plötzlich eine impfstoffresistente, noch infektiösere und noch aggressivere Mutation auftauchen würde? Was gar nicht so unwahrscheinlich ist.

Warum wurden eigentlich Intensivbetten abgebaut, oder warum wurde das Personal nicht so bezahlt, dass es wenigstens im Arbeitsplatz geblieben ist?

V. Hostettler vor 3 Stunden

Diese Ausaagen dieser Leute sollten im Radio/Social Media bringen damit es jede und jeder hört. Wenn das bereits überlastete IPS-Personal noch eine Triage machen muss, um den verunfallten Bauarbeiter oder den ungeimpften Covidpatienten zu betreuen stehen wir in der reichen Schweiz an einem ganz schlimmen Punkt. Nicht zu vergessen, dass der 70-jährige sonst gesunde und geimpfte Opa keine Operation am Herz unternehmen kann und einen Herzinfarkt riskieren muss nur weil sich so viele nicht impfen lassen wollen und glauben Corona betreffe sie nicht. Danke dem IPS-Personal für ihr unendlichen Dienst und bitte schaut auch auf eure Gesundheit!

Johannes Martz vor 3 Stunden

Der absolute Wahnsinn, was ihr Pflegenden und Ärztinnen leistet! Ich verstehe euren Frust voll. Und die Politik meint lapidar “wir warten noch mit der Zertifikatspflicht….”.

Ich war nach einer kardialen Notsituation diese Woche auf der IPS - mit sehr viel Glück erhielt ich den allerletzten Platz. Ja ich hatte auch in gesundheitlicher Hinsicht Glück und darf wieder auf Genesung hoffen ohne Myokardinfarkt.

Die Menschen und insbesondere die Fachleute (sie heissen deshalb Fachleute…) wollen verstehen WARUM etwas vorfällt. Und beim Thema Covid Bekämpfung ist nicht verständlich, wie mit ungeimpften Reiserückkehrer oder mit Impfignoranten umgegangen wird. Grosse Töne der Politiker “wir müssen unsere Spitalkapazitäten schützen “ entpuppen sich als reine Schönplapperei, denn wir brauchen Taten.

Und so technische Bezeichnungen wie Spitalkapazitäten werden dem echten Bedürfnis nicht gerecht: die entscheidende Sache ist das Personal. Daher müssen wir nicht Infrastrukturen schützen, sondern Pflegende und Ärztinnen!

Johanna Willi vor 4 Stunden

Bern will es nicht kapieren, oder kann es nicht da zu blöd. Keine griffigen Massnahmen, seit rund 19 Monaten nur Blabla gegenüber den Impf- und/oder Massnahmen verweigerern. Dafür nun der Risikogruppe die 3. Impfung verweigern und die eventualvorsätzlichen Töter hätscheln und laufen lassen. So langsam muss ich mich fragen, will Bern das Volk dezimieren? Für X-Länder sind wir wieder Hochrisikozone - tolle Leistung. In den Herbstferien lässt man die Egoisten wieder auf die Parzyinseln und in Hochrisikoländer, natürlich ohne Massnahmen. Danach dürfen sie der normalen Bevölkerung den Platz auf der Intensiv wegnehmen - soll das fair sein?

neuere Texte

Kolumne Katja Früh

Warum haben so viele Schauspieler bei #allesdichtmachen mitgemacht?

Vielleicht deshalb: Katja Früh (Das Magazin) Publiziert heute um 08:21 Uhr

Schauspielerin: «So viel Publicity hatte ich schon lange nicht mehr! Es ist fantastisch, wir sitzen in allen Talkshows. Natürlich hauen uns jetzt einige auf die Mütze, aber das ist ja immer so, wenn man sich engagiert – und das haben wir getan: für die Freiheit. Das ist doch unser höchstes Gut, oder etwa nicht? Als Schauspielerin muss man das doch. Man hat doch eine Verantwortung, besonders wenn man berühmt ist. Wir haben viele Fans und Follower und verdienen gut. Da muss man doch auch etwas zurückgeben. Sie können sich ja nicht vorstellen, wie hart es war, während der Pandemie Filme zu drehen, mit diesen sogenannten Schutzmassnahmen.

Nicht einmal was trinken gehen konnten wir nach den Dreharbeiten, alles haben sie uns verboten, es war und ist kaum auszuhalten. Ich selbst bin total am Limit, und ich denke, man sieht es mir auch an. Das ist schon fast berufsschädigend, und die verdammte Maske tut der Haut eindeutig nicht gut. Und jetzt hat mein Personal Trainer noch seinen Job gekündigt vor lauter Angst, der hat mich wirklich voll im Stich gelassen. Aus dieser Verzweiflung heraus, in der wir ja alle stecken, hat uns vor ein paar Wochen Dietrich Brüggemann, der grossartige Regisseur, vorgeschlagen, bei der Aktion #allesdichtmachen dabei zu sein.

Man muss doch solidarisch sein, unter Filmstars. Wir durften unsere Texte sogar selbst auswählen, was wir sonst ja nicht so gewohnt sind. Es waren tolle Texte, wirklich rebellisch und ironisch, und wir haben den Staat und die Presse nicht geschont. Ich meine, die Presse, echt! Die erzählen nun wirklich seit einem Jahr das Gleiche, weiss Gott, wer ihnen das vorschreibt. Ich habe da so meine Vermutungen. Drum lese ich das Zeug nicht mehr, kann mich auch anders informieren. Und es gibt schliesslich nicht nur die Wissenschaft. Es gibt auch noch die Kunst. Und die lässt sich nicht einsperren, das haben wir mit unserer Aktion ja bewiesen. Wir fordern schliesslich nichts Anderes als Freiheit und Transparenz und ungesteuerte Information.

Das kann doch nicht falsch sein? Und natürlich bin ich doch nicht so verrückt, einem so prominenten Regisseur einfach abzusagen, wenn er einem ein Angebot macht, das könnte ernsthafte berufliche Konsequenzen haben. Zudem hat es auch GROSSEN SPASS gemacht, wieder mal vor der Kamera zu stehen und wahrgenommen zu werden. Das ist es ja, was wir so vermissen. Und schliesslich: Wir haben die Gesellschaft aufgerüttelt, ganz eindeutig. Oder fühlen Sie sich etwa nicht total aufgerüttelt durch unsere Statements?»

Katja Früh ist Drehbuchautorin und Regisseurin.

TagesAnzeiger 22.11.2020 (SoZei?)

Edit Schweden verlässt seinen Sonderweg Lange liess das Land im Kampf gegen das Coronavirus die Zügel ziemlich locker. Angesichts stark steigender Infektions- und Todeszahlen ändert sich das jetzt. Kai Srittmatter Publiziert: 21.11.2020, 20:02 Plötzlich funktioniert Social Distancing: Fast leere Stadtbibliothek in Malmö (16. November 2020). Plötzlich funktioniert Social Distancing: Fast leere Stadtbibliothek in Malmö (16. November 2020). Foto: Johan Nilsson (Keystone)

Der schwedische Sonderweg. Staatsepidemiologe Anders Tegnell war immer überzeugt, dass Schwedens vergleichsweise lockerer Ansatz, der mehr auf Empfehlungen denn auf Restriktionen setzt, dem Land am Ende zugutekommen würde. «Im Herbst wird eine zweite Welle kommen», prophezeite Tegnell im Mai in der «Financial Times», «und Schweden wird dann einen hohen Grad an Immunität haben und die Zahl der Fälle wird wahrscheinlich ziemlich niedrig sein.» Noch im Juli war er überzeugt, Schweden werde dann «besser abschneiden als Norwegen».

Die Zahlen schienen zwischendurch auch ermutigend zu sein: Im Spätsommer vermeldete Schweden kaum neue Infektionen, und selbsterklärte Verteidiger der Freiheit überall auf der Welt – darunter US-Präsident Donald Trump und seine Anhänger – priesen das «schwedische Modell». Etwas voreilig, wie sich herausstellte. «Es wird immer schlimmer», sagt der Ministerpräsident

Besser als Norwegen? Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche meldete Schweden insgesamt 115 am Coronavirus Verstorbene. Norwegen meldete an denselben beiden Tagen 7 Tote, Dänemark 5. Die Zahlen der Infizierten steigen in Schweden erneut schneller an als in den meisten anderen europäischen Ländern. Diese Woche schlug die Regierung Alarm. «Es wird schlimmer werden», warnte Ministerpräsident Stefan Löfven am Montag in einem denkwürdigen Auftritt. «Ich sage es noch einmal: Es wird schlimmer werden!» Dann verkündete er ein Verbot aller öffentlichen Veranstaltungen mit mehr als acht Teilnehmern. Keine Empfehlung diesmal, sondern Gesetzeskraft.

Neu ist aber nicht nur die wenigstens teilweise Abkehr vom lockeren Kurs. Neu ist auch, dass die Regierung sich erstmals nicht mehr hinter der bislang allmächtigen Gesundheitsbehörde versteckt. Die neue Achter-Regel stammt nicht von Tegnell, sie ist eine Entscheidung der Politik. In anderen Ländern mag das normal sein, dass die Politik vom Ratschlag ihrer Experten abweicht, in Schweden galt das bislang als ungehörig. Die konservative Zeitung «Svenska Dagbladet» sieht nun das «Ende des schwedischen Experiments» heraufdämmern und kommentierte, die Gesundheitsbehörde werde nach einem Jahr voller Fehlprognosen offenbar degradiert «vom Befehlshaber zum lästigen kleinen Geschwisterlein». Spital-Mitarbeiter sprechen von Zuständen wie in einem Kriegsgebiet

Es sind erste Anzeichen einer vorsichtigen Neujustierung der Politik. Sie kommen zu einer Zeit, da die Kritik anschwillt. Mitarbeiter des grossen Karolinska-Krankenhauses in Huddinge im Süden Stockholms berichteten in einem Hilferuf dem «Svenska Dagbladet» am Donnerstag von Zuständen «wie in einem Kriegsgebiet». Die Patienten seien schon jetzt «viel zu krank und viel zu viele», sagt eine Mitarbeiterin, während der Chefarzt Boris Kan den abwiegelnden Behörden und dem Management Realitätsverleugnung vorwirft. Die grosse liberale Zeitung «Dagens Nyheter» wirft in ihrem Leitartikel am selben Tag dem schwedischen Sonderweg «schwerwiegende Systemfehler» vor. Spätestens jetzt sei klar, dass der auf Freiwilligkeit basierende Ansatz «unangemessen naiv» war, man erlebe nun ein «Fiasko». «Danke, dass Sie 1,5 Meter Abstand halten»: Ein Schild ermahnt die Kunden eines Stockholmer Supermarkts, die Corona-Sicherheitsmassnahmen umzusetzen (16. November 2020). «Danke, dass Sie 1,5 Meter Abstand halten»: Ein Schild ermahnt die Kunden eines Stockholmer Supermarkts, die Corona-Sicherheitsmassnahmen umzusetzen (16. November 2020). Foto: Amir Nabizadeh (Keystone)

Kritiker wie Uppsalas Gesundheitsdirektor Mikael Köhler warfen Tegnell und seiner Behörde schon Ende Oktober vor, dass ihre zu optimistischen und abwiegelnden Vorhersagen vielerorts zu einer fehlenden Bereitschaft geführt hätten, sich auf die neue Welle vorzubereiten.

Pro eine Million Einwohner hat Schweden bislang 624 Covid-19-Tote zu beklagen, die Zahlen gehören seit dem Frühling weltweit mit zu den höchsten. Die Zahlen sind zehnmal so hoch wie bei den Nachbarn Norwegen oder Finnland, und fünfmal so hoch wie in Dänemark. Es sei «schwierig», zu sagen, wieso sich Schwedens Zahlen so von denen der Nachbarländer unterschieden, liess sich Sozialministerin Lena Hallengren zitieren: «Darauf hat niemand eine Antwort.» Hallengrens Ratlosigkeit wurde mit Spott quittiert, das Boulevardblatt «Expressen» warf der Ministerin «Verantwortungsflucht» vor. Anders Tegnell verliert seinen Status als Schutzheiliger

Tatsächlich haben sich Schwedens Corona-Management und das anderer europäischer Länder etwas aufeinander zubewegt: Die anderen wollen nun auch ihre Schulen offen lassen, wie Schweden das schon im Frühling vorgemacht hatte. Und Schweden wird etwas restriktiver. Aber noch immer wehren sich die Gesundheitsbehörden vehement gegen Schutzmassnahmen, die sowohl von der EU als auch von der WHO längst dringend angeraten werden. Eine Corona-App zum Beispiel gibt es in Schweden nicht. Eine Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz ausserhalb von Spitälern ebenfalls nicht. Tatsächlich hält es Anders Tegnell noch immer für «ziemlich gefährlich, zu denken, dass die Gesichtsmaske die Lösung ist». Mit dieser Ablehnung steht Schweden mittlerweile ziemlich alleine da. Nicht besser als Krake Paul, der den Ausgang der Fussballspiele an der EM 2008 und der WM 2010 tippte: Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell. Nicht besser als Krake Paul, der den Ausgang der Fussballspiele an der EM 2008 und der WM 2010 tippte: Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell. Foto: Stina Stjernkvist (Keystone)

Aber auch hier bröckelt die Front. Am Donnerstag meldete sich die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften und riet dem Volk dringend das Tragen von Masken an. Auch andernorts ist zu erkennen, dass Tegnell seinen Status als Schutzheiliger des schwedischen Volkes verliert. Die Zeitung «Expressen» listete diese Woche sämtliche falschen Vorhersagen des Staatsepidemiologen auf und folgerte, Tegnell sei «sicher ein guter Mensch», angesichts seiner Fehlerquote wäre man jedoch vielleicht mit der Krake Paul, dem deutschen Fussball-Orakel, als Wegweiser in der Pandemie nicht viel schlechter gefahren.

Dieser Text stammt aus der aktuellen Ausgabe. Jetzt alle Artikel im E-Paper der SonntagsZeitung lesen: App für iOS – App für Android – Web-App Publiziert: 21.11.2020, 20:02

Edit

36 Kommentare

Ihr Name Sortieren nach:

Thomas Z
vor 1 Stunde
Schwedens Ansatz KANN in der GESAMTSCHAU nicht besser sein, weil das nicht sein DARF, sonst kämen ja alle anderen in Erklärungsnot.
Die Zahlen in Schweden waren anfänglich schlecht, mit dem Verlauf der Zeit beginnen sich die Vorteile dee Strategie zu zeigen. NB trägt die schwedische Bevölkerung den Weg mit und streitet nicht dermassen wie anderswo. Die wirtschaftlichen zahlen sind auch relativ gut, besser als in der EU, und zwar deutlich.
Das mediale Rumgehacke auf Schweden ist hochnotpeinlich, intellektuell schäbig, Propaganda.

Ronnie König vor 1 Stunde

Die Herdenimmunität hat also hinten und vorne nicht geklappt. Warum steht das nirgends? Das war ja das Ziel einst. Man sagte die Verletzlichen schützen, aber das klappte auch nicht. Alle die grundlegende Erkenntnisse in Epidemien oder jetzt Pandemie ignorieren bezahlen einen hohen menschlichen Preis, die Wirtschaft profitiert nicht. Und immer noch gibt es weltweit viele die das nicht wahrhaben wollen. Je mehr Tote, desto weniger wird die alte Zeit wieder kommen, die altbekannten Situationen und Abläufe erhalten werden können. Gewisse Dinge ändern zwar nie, sie werden und wurden aber anders eingebettet, Machtverhältnisse verschieben und verschoben sich, Stimmungen änderten. Das wird nun alles weltweit geschehen. Da wo es starr und stur wie in China ist, da kommt genau so der Tag wo etwas kippt und anders wird. Sonst wäre dort keine KP nun. Schweden diente diesen Sommer unserem BR und der Wirtschaft als Vorlage, nun sind wir schlecht dran. Was das uns dereinst alles kostet? Schwer zu sagen, weil die Kosten versteckt werden dürfen und doch unter dem Teppich hervor lugen werden, weil sie grösser wie der Teppich sein werden. Ich mahnte die im März schon an, meinen Dislikes gewiss, aber man sieht, ich liege nicht oft daneben. Ich will leben.

Heinz Heiniger vor 2 Stunden

Zu glauben man könne Verhältnisse von Schweden, Norwegen und Finnland miteinander vergleichen, nur weil sie ähnliche Breitengrade teilen ist wissenschaftlich nicht sehr kompetent. Man kann nicht mal aufzeigen, wie sich einzelne Massnahmen auf die epidemiologische Lage mittel- und langfristig auswirken. Womöglich haben wir weniger Einfluss, als wir zu glauben gedenken. Die Pandemie mag schlimm sein, aber wir erkranken an einem anderen übel. Es ist wie ein Krebsgeschwür. Die Schuld für gewisse auch unkontrollierbare Situationen krampfhaft jemandem zuschieben zu wollen ist so ein Aspekt. Entweder sind es Entscheidungsträger in der Politik oder Wissenschftler. Egal. Wer im Nachhinein nicht so eloquent wie Mike Shiwa kommunizierte wird in die Pfanne gehauen. Das ist krank.

Jörg Hunke vor 4 Stunden

Nicht ganz, hier ist dem TA (Kai Sritmatter, heisst der nicht Strittmatter) ganz offensichtlich ein kleiner Fehler unterlaufen.

Schweden steht bei den Anzahl Positivfällen pro 100'000 besser da als im Artikel erwähnt. Bei den Todesfällen ungefähr auf Stufe Deutschland, zudem unterhalb des EU Durchschnitts und auch der Schweiz!

Ruedi Tanner vor 1 Stunde @Jörg Hunke

Das stimmt überhaupt nicht!

Schweden hat über 626 Corona pro Mio Einw. - in DE liegt dieser Wert bei 164. Dies der Stand per 20. November.

Natürlich gibts Länder in Europa die weit höher liegen, Belgien als Spitzenreiter mit über 1300 Todesfällen pro Mio Einw.

Fatal ist die Lage in Schweden also nicht nur wegen deren, sagen wir etwas speziellen Art im Umgang mit den Fakten, sondern auch weil in einem derart dünn besiedelten Land die Fallzahlen das Gesundheitssystem an den Rand des Zudammenbruchs führen.

Etwas Gutes hat es aber schon, nur auf diese unangenehm tragische Weise lernen gewisse Menschen aus Irrglauben.

AZ vor 9 Stunden

Ich schnall es einfach nicht! Hat jemand der Kommentator'innen mal auf die Statistik von Schweden geschaut? Nix da! Die Kurve bricht seit über einer Woche wieder ab. Totesopfer? Ja, aber deutlich weniger als in der Schweiz, deutlich! Ich kann Euch Medien einfach nicht mehr trauen. Mir stinkt das Ganze, nein, es stinkt zum Himmel!

Jacquemoud Ph vor 6 Stunden @AZ

Hallo AZ. Sie schauen sich offensichtlich nicht die richtigen Zahlen an. Wählen Sie “kumulierte Todesfälle pro 100'000 Einwohner” (und nicht die jetzigen Infektionszahlen). Die Position von Schweden ist erschreckend hoch. Denn sie haben während der ersten Welle bereits eine übermässige Todesrate gehabt und durch ihre Strategie ist die Kurve damals erst in Juli flacher geworden. Die Idee war, sich so eine bessere Zukunft zu bahnen. Hat nicht funktioniert: die zweite Welle hat weitere Toten verursacht, zwar weniger als in der Schweiz, aber deutlich mehr als in vielen anderen Ländern im Proporzvergleich. Deutschland, Östereich bleiben als Vorbild mit grossem Abstand… die Schweiz dazwischen. Aber diese Betrachtungen sind a posteriori: das ist immer sehr einfach, nachträglich Noten zu verteilen. Makabre Übung, so oder so.

Christian H. vor 2 Stunden @AZ

interessant, und in der zukunft weiss man nicht mehr so genau wann die massnahmen verordnet wurden. oder die grafik wird so arrangiert, dass es aussieht, als ob die massnahmen dafür verantwortlich gewesen wären, dass die zahlen sinken, obwohl sie es schon vorher sanken…

Leo Steinmann vor 11 Stunden

Nicht die Minimierung der Zahl der zusammen mit anderen Viren MIT oder AN dem Erreger Verstorbenen kann das Hauptkriterium sein für eine würdige Antwort auf die aktuelle Herausforderung, sondern die Gewährleistung der sozialen Lebensqualität für die allermeisten Menschen. Die Errichtung eines ethisch zum Himmel riechenden Corona-Faschismo ist ein zu hoher Preis für die Minimierung der Todesfallzahlen in der Altersgruppe der Personen, welche am Ende ihres Lebens stehen. Das humanistische Schweden befand sich bis anhin auf dem am wenigsten ethisch verwerflichsten Weg.

Pierre Rothschild vor 10 Stunden @Leo Steinmann

Besser kann man es nicht sagen. Danke.

Pierre Rothschild vor 11 Stunden

Schweden so. Schweiz so. Oesterreich, Italien - ein Auf und Ab wie die Achterbahn. Warum redet man nicht mal mit den Leuten in Bangkok ? Weil man den Mut zur grossen Lösung nicht hat!

Anton Paschke vor 9 Stunden @Pierre Rothschild

Aus was besteht die grosse Lösung?

Sandro Rudin vor 4 Stunden @Anton Paschke

Eben z.B. aus dem, was in Thailand gemacht wird: Reisebeschränkungen im Land bzw. überwachte Quarantäne für ALLE Einreisenden. Da es mittlerweile seit Monaten keine Fälle im Land mehr gibt, lebt es sich in Thailand zur Zeit wieder ziemlich normal. Die wirtschaftlichen Schäden aufgrund der ausbleibenden Touristen werden dafür in Kauf genommen. Nicht schön, aber immerhin eine konsequente Lösung - im Vergleich zur Schweiz.

vor 12 Stunden Dieser Kommentar wurde von der Redaktion entfernt. D. Eugster vor 12 Stunden

Anstatt dass die Schweizer von den Fehlern Schwedens lernten, übernahmen sie denselben Irrweg. Das Resultat sieht man ja.

Hendrik vor 1 Stunde @D. Eugster

So schlecht verläuft die Pandemie hier nicht: verglichen mit Polen, Tschechien, Österreich und Belgien haben wir die hohen Zahlen mit vergleichsweise harmlosen Massnahmen runtergebracht.

Was auffällt, ist, dass die CH Bevölkerung und Wirtschaft offenbar einen Schuss vor den Bug braucht, bevor sie ersthaft mitmachen.

Stefano Delrio vor 12 Stunden

Herr Tegnell: das konsequente Tragen von Masken ist nicht DIE Lösung - aber EINE der wichtigen Massnahmen, um mit der Pandemie umgehen zu können.

Dazu gäbe es eine Zeichnung in vier Teilen, in welcher zunächst ein Mann einen anderen anpinkelt (beide sind nackt) - im letzten Bild tragen beide eine Hose mit dem Ergebnis, dass der Pinkler den andern einerseits nicht mehr so nässen kann und seine eigene Pisse auch noch gleich in der Hose bleibt - dies um zu veranschaulichen, weshalb diese Massnahme tatsächlich wirkt….vielleicht müsste Ihnen jemand dieses simple Beispiel zustellen. Aber eben es ist nur EINE der Massnahmen….kapiert?

Michel Waeber vor 9 Stunden @Stefano Delrio

In der Westschweiz gibt es schon seit Ende Sommer relativ strikte Maskenpflicht, trotzdem sind die Zahlen explodiert. Erst seit wieder praktisch alles geschlossen wurde und die Leute wieder ins Home Office geschickt wurden, gehen die Zahlen runter. So eine tolle Maßnahme kann Maskenpflicht also eher nicht sein!

Q. Blanco vor 2 Stunden @Stefano Delrio

Die Arroganz, wie gewisse Kommentatoren meinen, Anders Tegnell sei schwer von Begriff, ist unglaublich!

Schweden heute Morgen (SRF international) 5 x (!) weniger Covid19 Neuverstorbene, als die Schweiz.

Bis anhin ohne Alltagsmaskenpflicht und nur angemessene, sinnvolle Massnahmen.

In einem Monat wird die Schweiz Schweden bei den absoluten Zahlen überholt haben.

Im Gegensatz zur Schweiz stehen Tegnell und andere schwedische Verantwortliche zu ihren Fehlern im März.

Kapiert?

Hein Zwala vor 13 Stunden

So viel zum Schwedischen Weg.

Otto Guldenschuh vor 13 Stunden

Das zeigt einmal mehr, dass die grössten Schwedenfans hierzuland - Markus Somm und Roger Köppel - einmal mehr auf dem Holzweg waren.

Es gab ja da einen medialen Schlagabtausch zwischen dem Tagi Autor Benini und Köppel.

Würde mal meinen Benini hat diesen gewonnen!

PS Zumindest an der WM 2010 hat die Krake Paul alle 7 Deutschland Orakelspiele plus das Finale richtig voraus”gekrakelt“

Q. Blanco vor 2 Stunden @Otto Guldenschuh

Bei 5 x (!) weniger Neuverstorbenen aktuell im Vergleich zur Schweiz (SRF international heute morgen)?

Ohne Alttagsmaskenpflicht und mit (bis anhin) sinnvollen Massnahmen?

Guldenschuhsche Wahrnehmung!

Martin Tschuemperlin vor 13 Stunden

Den Mut zum Risiko hatten Experte und Regierung. Diesen Mut müssen nun Viele mit dem Leben bezahlen! Das Experiment hätte auch klappen können, dann wäre Tegnell ein Held gewesen. In diesem Fall wird wohl sein Ruf Schaden nehmen!

Es hat bewiesen, dass Experten sich irren können und es hat bewiesen, dass die Eigenverantwortung an einem kleinen Ort zu finden ist!

Urs-Martin Künzi vor 12 Stunden @Martin Tschuemperlin

Er hat hoch gepokert und es ist nicht gut rausgekommen. Aber selbst wenn er Glück gehabt hätte, wäre er kein «Held»: Mit Menschenleben pokert man nicht.

Anton Paschke vor 9 Stunden @Martin Tschuemperlin

Klare Forderung nach einem politischen System, das manche (nicht alle) beschützt.

Chinesische Werte sind heute mehrheitsfähig, leider bringt das noch keine 10% Wirtschaftswachstum.

Michel Waeber vor 9 Stunden @Urs-Martin Künzi

Ich denk nicht, dass wir mit unseren Zahlen irgend jemanden kritisieren sollten. Wir haben mit die höchsten Zahlen weltweit! So toll können unsere Maßnahmen also auch eher nicht sein!

Stefan Kunz vor 13 Stunden

Spannend ist, dass Schweden im Moment deutlich besser dasteht gemäss den Angaben im TA - und die Spitze gebrochen zu sein scheint (bei den Anzahl Positivfällen pro 100'000). Bei den Todesfällen etwa auf Stufe Deutschland, weit (!) unterhalb des EU Durchschnitts und insbesondere der Schweiz!

Carmelo Di Stefano vor 14 Stunden

Dieser Virus funktioniert überall auf der Welt nach denselben perfiden Ansteckungsmustern und befällt die Leute in einer nicht vorhersagbaren Art und Weise. Es war bereits im Sommer klar, dass der Schwedische Weg, der auf freiwillige Präventionsmassnahmen und Lockerheit beruht, nicht wirklich erfolgreich gegen Corona sein könne. Jene Leute wie ich, die diese Skepsis bereits im Sommer vertreten haben, wurden massiv von den Schweden-Freunden beschimpft. Aber die Realität ist leider immer stärker als jede persönliche Meinung. Jetzt nach x-mal mehr tote Menschen als in den Nachbarländern muss Schweden härtere Massnahmen gegen Corona ergreifen. Leider ist das zu spät

für viele Menschen, die jetzt noch locker am Leben wären.

Yolanda Hecht vor 14 Stunden

Tatsächlich hält es Anders Tegnell noch immer für «ziemlich gefährlich, zu denken, dass die Gesichtsmaske die Lösung ist». In diesem Punkt hat er wohl recht. Die üblichen Masken reduzieren bestenfalls das Ansteckungsrisiko. Wenn man sich und andere besser schützen will, muss man sich FFP2-Masken zulegen.

Christoph Kuhn vor 13 Stunden @Yolanda Hecht

Haben die Bewohner von Schwedens Nachbarländer alle FFP2-Masken getragen, dass ihre Fallzahlen derart tief liegen?

Otto Guldenschuh vor 13 Stunden @Yolanda Hecht

Es gibt inzwischen mehrere Studien, die aufzeigen, dass die eingefangene Virenmenge sich wesentlich auf die Schwere des Krankheitsverlaufs auswirken kann!

Es geht also gar nicht mehr primär drum, dass auch einfache Masken unbedingt zu 100% schützen müssen, aber wenn man nur eine kleine Virenmenge abbekommt, dann kann das Immunsystem viel besser drauf reagieren und die Chancen erhöhen sich, dass es zu einem symptomarmen Verlauf kommt.

Gut das wusste man im Frühling auch noch nicht so genau.

MO vor 13 Stunden @Yolanda Hecht

Hat der Tegnell etwas über den Maskentyp gesagt? Nein sondern nur über Maske im allgemeinen. Woher den ihre Schlussfolgerung?

Stefano Delrio vor 12 Stunden @Yolanda Hecht

FFP2 wäre bei den Masken das Ideal - aber auch die blauen Wegwerfmasken sind definitiv besser als gar keine!

D. Eugster vor 12 Stunden @Yolanda Hecht

Tegnell ist ein exzentrischer Epidemiologe. Was der sagt, darf man nicht auf die Goldwaage legen. Aber eins ist klar, Hygienemasken, die nur die anderen schützen widersprechen dem menschlichen Selbsterhaltungstrieb. Masken, die den Träger selbst effizient schützen erscheinen unter dem Aspekt schon deutlich logischer. Wer sich selbst schützen will, trägt eben FFP2 oder FFP3 und ist dabei nicht auf den Goodwill von Maskenverweigerern angewiesen.

Rüdiger Meier vor 12 Stunden @Otto Guldenschuh

Da Viren, im Gegensatz zu Bakterien, die Hygienemasken passieren frage ich mich, wo der Nutzen sein soll.

Edi Huber vor 11 Stunden @Yolanda Hecht

Nun, ich hasse Masken weil ich eine chronische Erkrankung der Atemwege habe. Notgedrungen trage ich sie trotzdem (FFP2, alles andere ist eine Lachnummer). Da steige ich dann ein, um und aus in 3 verschiedenen Grossstadtbahnhöfen. Die Masken sind etwa bei 60 %, die Teenies rotten sich maskenfrei zum Saufen zusammen usw. Was jetzt? Tränengas, Gummischrot, totaler Polizeistaat. Von der Truppe sehen Sie übrigens sowieso nie Präsenz an Hotspots, mit oder ohne Gewalt. Gagg in der Hose, tippe ich mal.

Didier Glarneer vor 9 Stunden @Edi Huber

chronische Erkrankung der Atemwege Wird mit Corona auch nicht besser.

Martin Tschuemperlin vor 2 Stunden @Edi Huber

In dem Punkt, von saufen zusammen, da kann ich beipflichten!

Gestern Nacht, da war wieder Ramba-Zamba in der Innenstadt von Zürich..

erstaunlich bei diesen tiefen Temperaturen-die Polizei kam, wie gerufen und verschwand wie ein schlechter Scherz, scheinbar tatenlos!

Q. Blanco vor 2 Stunden @Otto Guldenschuh

Weniger Viren, beispielsweise mit Abstand, Lüften und keine Kirchenchöre in geschlossenen Räumen.

Absolut einverstanden…

Bei den über hundert Corona Studien pro Tag, sind sicher auch welche darunter, die aufzeigen, dass Länder mit strengster Maskenpflicht, unsinnigerweise auch im Freien, wie bspw. Frankreich, erst recht explodierende Zahlen hatten, und zwar nicht nur “Fälle”.

Links

einige meiner Postings im April und März

wenn man sich das so anschaut, wirkt das so krass… die zunehmende Unruhe, Agitation… Crescendo ab 29. Februar, der erste Fall im Kanton Bern, ich gehe in Quarantäne… erstes Posting am 4. März



Lockdown 20. März 2020! Lockdown! Lockdown!



























Danach habe ich mein Corona-Tagebuch begonnen, es war einfach nicht mehr fassbar, die Postings schienen mir sinnlos.

corona_dokumente.txt · Zuletzt geändert: 2021/09/04 11:41 von hotcha